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01.07.2000Fressnapf-Zeitung online-Welcher Hund passt zu mir?

Welcher Hund passt zu mir?

Zu den meisten Mißverständnissen zwischen Mensch und Hund kommt es, wenn sich die falschen Paare gefunden haben. Denn es kommt bei der Wahl nicht so sehr auf Ihren ästhetischen Geschmack oder auf Ihre Wohnsitutation an, sondern vor allem darauf, was Sie von Ihrem künftigen Begleiter erwarten. Und darauf, ob Sie auch seinen Erwartungen entsprechen.

Ein kleiner Hund fürs Einzimmerappartment, ein großer für das Haus auf dem Land mit Riesengarten? Schön wär’s, wenn das die Kriterien für die richtige Wahl wären. Die Probleme, mit denen Hundebesitzern bei den Psychologen auftauchen, sprechen allerdings dagegen. Da ist der Jack-Russel-Terrier, der seine kleine Wohnung buchstäblich zerlegt hat, bevor sein entnervtes Frauchen den Verhaltenstherapeuten bemühte. Und da ist der Husky, der regelmässig aus dem 3000 Quadratmetergarten ausbüxte, bis er eines Tages einen Radfahrer umrannte, um jetzt Hausarrest abzubüßen.

Morgenmuffel oder Frühaufsteher.

Zwei für viele Beispiele für Hunde-Menschen-Teams, die einfach nicht zueinanderpassten, weil der Mensch von seinem Gefährten das falsche erwartete und umgekehrt. Welcher Hund zu Ihnen, Ihren Lebensumständen und Temperament am besten zu Ihnen passt, finden Sie am ehesten heraus, wenn Sie Ihren Alltag mal mit objektiven und nüchtern Augen betrachten.

Sind Sie ein Morgenmuffel oder springen Sie beim ersten Klingeln des Weckers tatendurstig aus dem Bett, um noch vor dem Frühstück eine Jogging-Tour zu absolvieren? Wenn letzteres der Fall ist, haben Sie unter den Hunderassen aller Gruppen eine Riesenauswahl, denn Hunde sind morgens topfit und suchen die Bewegung. Im ersten Fall sollten Sie unter den eher ruhigen Rassen, den Spitzen, den Molossern, den kleinen doggenartigen und den Pudeln suchen. Auch Labrador, Shih Tzu und Lhasa Apso üben sich in Geduld, wenn ihr Mensch erst einen Muntermacher braucht, um in die Gänge zu kommen.

Wie sieht Ihr normaler Tag aus?

Sind Hektik, Hetze, Stress häufiger als ein ruhiger Ablauf? Bringen Ihre Mitmenschen Sie schnell auf die Palme oder kann es Ihnen gar nicht turbulent genug zugehen? Für dünnnervige Menschen sind die großen schweren Berghunde, Chow und Eurasier, die zärtlichkeitsbedürftigen Windhunde wie Windspiel oder Irish Wolfhound, die sanften unter den Bichons wie auch die kleinen Tibeterhunde ideale Partner. Robustere Gemüter haben ihr helle Freude an den dickköpfigen Terriern, den sturen Teckeln, den Pinschern und Schnauzern oder den Schweizer Sennenhunden.

Und Ihre Hobbies?

Machen Sie abends lieber in Kultur, wissen ein gemütliches Restaurantessen, ein gutes Buch, einen spannenden Film zu schätzen? Oder treibt es Sie ins Fitness-Studio, auf den Tennisplatz, in Schwimmbad? Die Fans von frischer Luft und schweißtreibenden Sportarten passen ideal zu den Schäfer- und Hütehunden, den Lauf- und Schweißhunden , den Vorsteh-, Stöber-, Wasser- und Windhunden. Wer abends seine Füße lieber ruhig hält, der findet bei vielen asiatischen Rassen und den kleinen belgischen Hunden sowie dem Chihuahua einen ebenbürtigen Partner.

Allerdings: Der Wachhund, der schweigt, wenn er soll, den Mitläufer, der schläft, wenn Ruhe angesagt ist, den pflegeleichten kinderlieben treuen Freund, der bei Fuß einen kurzen Gassigang genießt und immer dann unsichtbar ist, wenn er mal gerade nicht gebraucht wird, den gibt es nicht. Ob Zwerg Chihuahua oder Riese Bernhardiner: Bewegung, Pflege, Ansprache wollen sie alle. Und Erziehung brauchen sie auch. Ein gutes Jahr sollten Sie also einkalkulieren, beim Zusammenraufen mit Ihrem Vierbeiner. Aber jede Minute Geduld und Konsequenz in diesen zwölf Monaten werden belohnt. Mit rund zwölf Jahren Freude zu zweit.

Bereich: AlltagSponsor: Nachtaktivbearbeitet von: merlin